"Qi" ist ein abstrakter Begriff der daoistischen Philosophie, der sich nicht mit einem einzigen Wort übersetzen lässt, da er viele Bedeutungen in sich trägt. "Qi" kann z.B. ein Gefühl oder einen Prozess beschreiben, es hat zu tun mit der Vorstellungskraft, die im Qigong eine wichtige Rolle spielt. So stellen wir uns z.B. Qi wie helles Licht oder weißen Dampf oder Nebel vor, wir ziehen Qi-Fäden aus der Erde und umrunden Qi-Bälle oder Qi-Wolken, oder betrachten mit dem inneren Blick eine Qi-Kugel in der Körpermitte.
"Gong" ist ein Begriff, der im Chineschischen auf die verschiedensten Künste angewendet wird, dabei bedeutet "Gong" hier auch die Zeit und die Mühe, die es braucht, eine Kunst zu erlernen.
QiGong, die Kunst, mit dem Qi umzugehen, wirkt harmonisierend auf Körper, Geist und Atem. Die fließenden, ruhigen Bewegungen können - in Verbindung mit der Vorstellungskraft und dem Atem - Blockaden im Körper lösen. Die Übungen wirken stärkend und ermöglichen gleichzeitig mehr Leichtigkeit - auch in den Gedanken.
In dem Zusammenspiel von Entspannung und Bewegung, Körperwahrnehmung und Vorstellungskraft, Innen und Außen, Verwurzelung und Aufrichtung - wird die Philosophie von Yin und Yang erfahrbar.
Mit der Zeit kann sich ein gutes Körpergefühl entwickeln und ein Bewusstsein von Erdung, Zentrierung und Aufrichtung wird auch im Alltag mehr zu spüren sein.
Collage: Gabriele Jerke